Was ist das?
Das Deutsche Sprachdiplom (DSD) ist eine 1972 von der Kultusministerkonferenz (KMK) der Bundesrepublik Deutschland geschaffene Prüfung für Schüler im Ausland. Weltweit legen jährlich mehr als 12.000 Schüler diese deutsche Prüfung für Deutsch als Fremdsprache an ihren Schulen in über 40 Staaten ab.
Welche Nutzen hat das Deutsche Sprachdiplom Stufe II (DSD II)?
Das Diplom zum DSD II entspricht der B2- bzw. C1-Stufe nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen. Es wird von den deutschen Hochschulen als Nachweis darüber anerkannt, dass der ausländische Schüler über die für das Studium an einer deutschen Hochschule notwendigen Sprachkenntnisse verfügt und diese Kenntnisse nicht noch langwierig und kostenpflichtig vor der Aufnahme des Studiums erworben und nachgewiesen werden müssen.
Für deutsche Arbeitgeber ist das Diplom ein von der Bundesrepublik Deutschland ausgestellter Nachweis ausgezeichneter Deutschkenntnisse.
Wie kann man das DSD in Ungarn verwenden?
Das Diplom lässt sich in Ungarn nostrifizieren. Es wird abhängig von den Ergebnissen als eine einsprachige Sprachprüfung entweder in Mittelstufe oder Oberstufe komplex anerkannt. Dadurch ist man berechtigt Extrapunkte für die Sprachprüfung in der Aufnahmeprozedur an Uni zu bekommen.
Was ist das Besondere am DSD II?
Die Vorbereitung und die Prüfung selbst sind an ausgewählten Schulen im Ausland in den Deutschunterricht integriert. Das DSD wird am Ende der Schulzeit (im letzten Jahrgang vor dem Abitur) abgelegt und ist nicht auf spezielle Studienfächer beschränkt. Es hat eine zeitlich unbegrenzte Gültigkeit.
Wer kann an der Prüfung DSD II teilnehmen?
Schüler und Schülerinnen von ausgewählten Spezialschulen für Deutsch als Fremdsprache, die mindestens sieben aufeinander folgende Jahre Deutschunterricht hatten, dürfen zur Prüfung angemeldet werden. Externe Schüler können nach gesonderter Entscheidung zur Prüfung angemeldet werden.
Wie sieht die Prüfung aus?
Die Prüfung wird an den Prüfungszentren abgelegt und besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die Leitung dieser amtlichen deutschen Prüfung übernimmt eine beamtete deutsche Lehrkraft. Die Korrektur und Bewertung der schriftlichen Arbeiten erfolgen ausschließlich in Deutschland.
Die schriftliche Prüfung besteht aus einem Test zum Leseverstehen, einem Test zum Hörverstehen und eine Textproduktion (Inhaltsangabe und Kommentare) zur Grammatik und zum Wortschatz.
Die mündliche Prüfung setzt sich aus einem zwanzigminütigen Prüfungsgespräch über einen unbekannten Thema (Cluster) und ein vorbereitetes Thema (Präsentation) und zusammen.
Was kostet die Prüfung?
Für die Vorbereitung und Prüfung entstehen keine Kosten. Eventuell können geringe Beträge für Arbeitsmaterialien, Kopien vorkommen.
Wie sollen sich die Schüler darauf vorbereiten?
Der Erwerb von soliden Deutschkenntnissen und kommunikativen Fertigkeiten sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche DSD-Prüfung. Dazu gehört die Bereitschaft, diese Kenntnisse in zusätzlicher Arbeitszeit eigenständig und durch regelmäßige Teilnahme an Vorbereitungskursen zu erweitern und zu festigen. Besonders wichtig sind Fleiß und Disziplin bei der Arbeit und die Bereitschaft, sich auf neue und ungewohnte Denk- und Arbeitsweisen im Umgang mit Texten und Fragestellungen einzulassen.
In der Regel beginnt eine gezielte Vorbereitung im 9. oder 10. Schuljahr. Die Schüler lernen:
- Methoden der Erschließung und Wiedergabe von Texten
- Fragestellungen schriftlich und mündlich kontrovers und mit eigenen Argumenten zu diskutieren und Antworten zu begründen
- eigenständig Informationen zu einem Thema zu sammeln und zu einem Referat zu verarbeiten
- sich in verschiedenen kommunikativen Situationen angemessen und erfolgreich zu verständigen (mündlich und schriftlich)
- sich mit aktuellen Gegebenheiten der deutschen Kultur, Politik, Gesellschaft sowie der Geschichte des Landes auseinanderzusetzen und diese Erkenntnisse auch mit ihrem eigenen Land zu vergleichen.
Was ist an den ausgewählten DSD-Schulen anders?
Die von der Bundesrepublik derzeit ausgewählten DSD-Schulen als „Schwerpunktschulen“ sind Spezialschulen für Deutsch als Fremdsprache. An diesen Spezialschulen wird Deutsch als erste Fremdsprache unterrichtet. An ihnen unterrichtet in der Regel eine deutsche Lehrkraft Deutsch. Die einheimischen Deutschlehrkräfte werden durch regelmäßige Fortbildungskurse in Ungarn sowie durch die Teilnahme an Stipendiatskursen in Deutschland und durch die Zusammenarbeit mit dem deutschen Kollegen für die Durchführung eines DSD-bezogenen Unterrichts qualifiziert.
Dadurch kann erreicht werden, dass immer mehr Fertigkeiten und Kenntnisse, die für das DSD II notwendig sind, frühzeitig im Deutschunterricht vermittelt werden. Der in Ungarn gültige Lehrplan für Deutsch hat die Forderung nach der Vermittlung solcher Fertigkeiten weitgehend aufgenommen, sodass die Vorbereitung auf das DSD II in weiten Teilen in einen modernen Deutschunterricht integriert werden kann.
Die deutschen Gastlehrkräfte sollen besonders in den auf das DSD II hinführenden Leistungsgruppen eingesetzt werden. Auch dabei sollen die vom Bildungsministerium von Ungarn zugelassenen, von der ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen) unterstützten modernen Lehrwerke für Deutsch als Fremdsprache eingesetzt werden.